Eine tolle Zeit by Fritz Leiber

Eine tolle Zeit by Fritz Leiber

Autor:Fritz Leiber [Leiber, Fritz]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fischer Orbit 41
veröffentlicht: 2013-12-21T05:00:00+00:00


»Wir untersuchten das Moos zwischen den Ziegeln und fanden es unberührt.«

»Sie haben natürlich zwischen D…s Papieren nachgeschaut und auch in den Büchern in der Bibliothek?«

»Gewiß, wir haben jedes Päckchen und Paket geöffnet; wir haben nicht nur jedes Buch aufgeschlagen, sondern jedes einzelne Blatt in jedem Band umgewendet …«

Poe

9

Ein verschlossener Raum

Drei Stunden später fielen Sid und ich auf die Couch bei der Küche, obwohl ich viel zu müde war, um sofort etwas zu essen. Bei einer Suche, wie ich sie in dieser Genauigkeit nicht für möglich gehalten hatte, war uns klar geworden, daß der Versorger nicht in der Station war.

Natürlich mußte er in der Station sein, wie wir uns in den ersten beiden Stunden immer wieder versichert hatten. Er mußte hier sein, wenn die Umstände und Theorien, nach denen wir im Veränderungskrieg lebten, überhaupt etwas bedeuten sollten. Ein Versorger ist ein Gerät, das eine Station versorgt. Der Nebenversorger kümmert sich um Sauerstoff, Temperaturen, Feuchtigkeit, Schwerkraft und andere kleine lebenserhaltende und Transportsysteme, aber es ist der Hauptversorger, der die Wände vor dem Eindrücken und die Decke vor dem Einsturz bewahrt. Er ist klein, o ja, aber er tut so viel.

Er arbeitet nicht mit Drähten oder über Funk oder ähnlich kompliziert. Er schaltet sich nur direkt in die umgebende Raumzeit ein.

Man hat mir einmal gesagt, sein Inneres bestünde aus sehr widerstandsfähigen, sehr harten Riesenmolekülen, von denen jedes praktisch sein eigener Westentaschenkosmos ist. Von außen sieht er wie ein tragbares Radio aus mit ein paar Kontrollknöpfen und Anzeigelämpchen und Schaltern und Steckdosen für Kopfhörer und eine Menge anderem sensorischem Drumherum.

Aber der Versorger war nun verschwunden, und die Leere war uns noch nicht nähergerückt. Allerdings war ich auch derart erschossen, daß es mir völlig egal war, ob sie sich einwärts wölbte oder nicht.

Eins war sicher, der Versorger war auf Introversion geschaltet worden, ehe er fortgezaubert worden war, oder vielleicht führte sein Verschwinden auch automatisch die Introversion herbei, suchen Sie sich’s aus, denn wir waren einwandfrei introvertiert – ein wirklich unangenehmer schulmeisterlicher Einfluß der Wirklichkeit auf meine Gedanken, dem ich – das wußte ich, ohne es zu versuchen – auch mit Alkohol nicht entkommen würde. Kein Hauch von Veränderungswind, eine erdrückende Atmosphäre, während das Grau der Leere so sehr auch im Inneren meines Kopfes zu sein schien, daß ich wohl endlich etwas von dem begriff, was die Wissenschaftsknaben meinen, wenn sie mir erklären, daß die Station eine Art Verknüpfung des Materiellen und des Geistigen ist – eine Riesenmonade, so hat einer sie mal genannt.

Jedenfalls sagte ich mir: »Greta, wenn das die Introversion ist, möchte ich nichts damit zu tun haben. Es ist nicht angenehm, vom Kosmos losgeschnitten zu sein und das auch noch zu wissen. Ein Rettungsboot in der Mitte des Pazifik und ein Raumschiff zwischen den Galaxien kennen nicht solche Einsamkeit.«

Ich fragte mich, warum die Spinnen die Versorger überhaupt mit Introversionsschaltern ausgestattet haben, wenn wir damit nicht trainieren konnten und sie ohnehin nur im äußersten Notfall benutzen durften, wenn uns nur noch das Introvertieren oder die Kapitulation vor den Schlangen blieb, und zu erstenmal kam



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